Der Kölsche Köbes – Mehr als nur ein Kellner

Der Kölsche Köbes – Mehr als nur ein Kellner

Willkommen zu einer Reise in die Herzen und Seelen der kölschen Brauhauskultur! Heute geht es um den legendären Köbes – einen Kellner, der weit mehr ist als nur ein Getränke– und Essensausgeber. Der Köbes ist ein lebendiges Stück Kölner Tradition, ein Symbol für die unerschütterliche kölsche Lebensart und ein Meister des Humors. Setzt euch hin, schnappt euch ein frisch gezapftes Kölsch und lasst uns eintauchen in die faszinierende Welt des Köbes. 

Welchen Historischen Hintergrund hat der Köbes?

Beginnen wir mit dem Ursprung des Begriffs „Köbes“. Der Name leitet sich vom biblischen Namen „Jakobus“ ab, der in Köln traditionell als „Köbes“ abgekürzt wird. Aber warum dieser Name? Eine Theorie besagt, dass die ersten Köbesse Pilger waren, die im 19. Jahrhundert in Köln Station machten und in den Brauhäusern arbeiteten, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dabei konnten sie immer auch durch spannende Geschichten von ihren Pilgerreisen glänzen.  

Eine andere Legende besagt:  In den Zeiten, als Köln noch von mächtigen Erzbischöfen regiert wurde, hatte ein Erzbischof die Idee, eine neue Brauerei für Altbier in der Stadt zu eröffnen. Dies stieß auf große Widerstände bei den Kölsch-Brauern, die daraufhin in einen kollektiven Streik gingen. Als der Erzbischof schließlich den letzten Schluck seines Kölsch getrunken hatte und keine neue Lieferung mehr kam, entschloss er sich, den Kölsch-Brauern eine klare Ansage zu machen. Doch die Brauer blieben standhaft und lehnten die Idee der Altbier-Brauerei ab. Daraufhin hatte der Bischof einen Plan: Ein Trinkwettbewerb sollte entscheiden, ob die Kölsch-Brauerei geschlossen wird. Der beste Trinker von Altbier sollte gegen den besten Kölsch-Trinker antreten. Gewann die Kölsch-Seite, würde die Altbier-Brauerei Geschichte sein. Die Düsseldorfer stellten ihren stärksten Trinker für diesen Wettkampf bereit. Doch die Kölner hatten noch niemanden gefunden, der bereit war, sich dieser Herausforderung zu stellen, bis sich schließlich ein mutiger Brauerei-Geselle Namens Jakob Fischer meldete. Er erklärte sich bereit, beim Trinkwettbewerb anzutreten, allerdings nur unter der Bedingung, dass er keine Verantwortung übernehmen würde, wenn er verlieren sollte.  Am Tag des Wettbewerbs begann der pfiffige Geselle mit einem Schluck Olivenöl, und der Wettkampf nahm seinen Lauf. Mehr als 40 Gläser leerten die beiden Wettkämpfer, schließlich fiel der Düsseldorfer von der Bank. Der Kölner Geselle trank noch ein weiteres Glas und gewann den Wettbewerb. Seit diesem denkwürdigen Ereignis wurde jeder Brauerei-Geselle in Ehren des mutigen Trinkers als „Köbes“ bezeichnet, und so ist dieser Name heute ein fester Bestandteil der Kölner Brauhaus-Tradition. 

Egal wie der Name entstanden ist, festzuhalten ist auf jeden Fall, dass der „Köbes“ von dem Namen „Jakobus“ kommt. 

Gibt es auch weibliche Köbesse?

Ursprünglich waren die Köbesse in Köln ausschließlich Männer, die das Bier ausschenkten. Doch im 19. Jahrhundert begannen auch Frauen in vielen Gaststätten zu arbeiten, was einigen Zeitgenossen ordentlich die Zornesröte ins Gesicht trieb. Ein besonders empörter Herr namens Friedrich Pollads ging so weit, dass er 1891 ein Büchlein mit dem Titel „Das Unwesen der Kellnerinnenwirtschaften in Köln“ veröffentlichte. In diesem Werk wetterte der tugendhafte Pollads gegen die weiblichen Bedienungen und bezeichnete sie als „Animierdamen“, die ihre Gäste angeblich finanziell und moralisch ins Verderben stürzten. Dass dabei auch die Männer und der reichlich fließende Alkohol eine Rolle gespielt haben könnten, ließ der Autor wohl unter den Tisch fallen.

Wie nennt man einen weiblichen Köbes?

Den weibliche “Köbes” nennt man “Jakobine”. Weil die “Jakobine” natürlich auch immer mit dem Kranz Kölsch herumläuft, wird sie aber auch als “Kranzmarie” bezeichnet.  

Der Köbes oder die Jakobine haben sich, bis heute hat sich seinen festen Platz in den Kölner Brauhäusern erobert und sind ein unverzichtbarer Teil der kölschenen Kultur. 

Welche Aufgaben hat der Köbes?

Ein Köbes ist kein gewöhnlicher Kellner. Seine Hauptaufgabe ist es natürlich, den Gästen das köstliche Kölsch zu servieren, aber das ist nur der Anfang. Der Köbes nimmt die Bestellungen auf, bringt das Essen, räumt ab und sorgt dafür, dass das Glas nie leer bleibt. Alte Regel: Der Köbes stellt ungefragt so lange ein frisches Kölsch auf den Tisch, bis der Gast einen Bierdeckel auf das Glas legt. Und das alles mit einer Geschwindigkeit und Präzision, die einem Jongleur gleicht! 

Aber der Köbes hat auch noch andere, weniger offensichtliche Aufgaben. Er ist ein Unterhalter, ein Geschichtenerzähler und manchmal auch ein bisschen ein Psychologe. Er kennt seine Stammgäste und ihre Vorlieben, kann neue Gäste schnell einschätzen und weiß genau, wie er jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann – oft mit einem frechen Spruch oder einem charmanten Seitenhieb. 

Was zeichnet einen Köbes aus?

Ein Köbes ist leicht zu erkennen. Gekleidet in die traditionelle blaue Schürze, trägt er oft ein weißes Hemd und eine robuste Hose. Doch es ist nicht nur das Äußere, das den Köbes ausmacht – es ist sein Auftreten. Selbstbewusst, humorvoll und manchmal ein wenig rau, aber immer herzlich und authentisch. 

Der typische Köbes hat eine ganz eigene Art zu sprechen. Seine Kommentare sind oft bissig, aber nie böse. Ein echter Köbes weiß, wie er seine Gäste necken kann, ohne sie zu verletzen – eine Kunst, die er im Laufe der Jahre perfektioniert hat. 

Woher kommt die oftmals bissige Art des Köbes? 

Bis in das 20. Jahrhundert mussten die oftmals die Brauerei Lehrlinge nach ihrer Schicht noch im Brauhaus als Köbes arbeiten. Tagsüber beim Brauen geschuftet, abends dann im Brauhaus. Wenn verwundert dann der ein oder andere bissige Spruch des müden Lehrlings?  

Wie sieht der Alltag eines Köbes aus?

Ein Tag im Leben eines Köbes beginnt früh und endet oft spät. Bereits am Morgen werden die Brauhäuser vorbereitet, die Tische gedeckt und die Fässer angestochen. Wenn die ersten Gäste eintreffen, beginnt der wahre Spaß. Der Köbes eilt von Tisch zu Tisch, nimmt Bestellungen auf, zapft Kölsch und verteilt es im fliegenden Wechsel. Dabei bleibt er stets freundlich und aufmerksam, auch wenn der Laden brummt. 

Die Herausforderungen sind vielfältig. Vom Ansturm der Mittagspause bis hin zu den feucht-fröhlichen Abenden, an denen die Gäste oft ein wenig ausgelassener werden, muss der Köbes immer einen kühlen Kopf bewahren. Doch trotz all der Hektik macht ihm sein Job Freude, die teilweise schroffe Art gehört zum Spaß. Die Interaktion mit den Gästen, die Atmosphäre des Brauhauses und das Gefühl, Teil einer lebendigen Tradition zu sein, machen die Arbeit eines Köbes so besonders. 

Der Köbes und die Brauhauskultur

Der Köbes ist das Herz und die Seele jedes Brauhauses. Ohne ihn wäre ein Besuch im Brauhaus nur halb so unterhaltsam. Er sorgt nicht nur für das leibliche Wohl, sondern auch für das Wohlfühlambiente. Seine Anwesenheit, seine Sprüche und seine Fähigkeit, die Stimmung zu heben, sind entscheidend für das einzigartige Erlebnis, das ein kölsches Brauhaus bietet. 

Ein Köbes hat immer eine gute Geschichte parat. Ob es nun um den Gast geht, der versucht hat, den Köbes zu überlisten, oder um die unvergessliche Karnevalsnacht, in der das ganze Brauhaus Kopf stand – die Anekdoten sind zahlreich und meist zum Brüllen komisch. 

Wie hat sich der Köbes im Laufe der Zeit angepasst?

Auch die Rolle des Köbes hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Moderne Einflüsse und veränderte Gastronomietrends haben ihre Spuren hinterlassen. Doch trotz aller Veränderungen bleibt der Kern des Köbes unverändert: Er ist und bleibt ein Symbol für kölsche Herzlichkeit und Gastfreundschaft. 

In Zukunft wird der Köbes sicherlich weiterhin eine wichtige Rolle in den Kölner Brauhäusern spielen. Die Mischung aus Tradition und Anpassung an moderne Bedürfnisse wird dafür sorgen, dass der Köbes auch kommende Generationen begeistern wird. 

Komm zu uns ins Brauhaus und überzeuge dich selbst!

Der Köbes ist mehr als nur ein Kellner. Er ist ein unverzichtbarer Teil der kölschen Brauhauskultur, ein Meister des Humors und ein Symbol für die Lebensfreude, die Köln so besonders macht. Besuche einen echt kölschen Köbes. Am besten in einem unserer Brauhäuser Brauerei zur Malzmühle, Brauhaus Pütz oder Brauhaus Em Kölsche Boor. Egal ob du ein Kölner Urgestein bist oder zum ersten Mal in ein kölsches Brauhaus gehst – der Köbes sorgt dafür, dass dein Besuch unvergesslich wird! 

Prost und Alaaf!