Halve Hahn: Das Kultgericht der kölschen Küche 

Halve Hahn in der Brauerei zur Malzmühle querkannt

Halve Hahn: Das Kultgericht der kölschen Küche 

In den Brauhäusern von Köln gibt es viele typisch kölsche Gerichte. Eines davon sticht ganz besonders hervor: Der „Halve Hahn“! Doch bevor du dich auf ein halbes Hähnchen freust, lass dich nicht täuschen! Der Halve Hahn hat nichts mit Federvieh zu tun, sondern ist eine köstliche Überraschung, die typisch kölsch ist. Also, was steckt wirklich hinter diesem legendären Namen? 

Was genau ist ein Halve Hahn?

Der Halve Hahn ist ein uriges, schlichtes Gericht, das jedoch jede Menge Geschmack bietet. Auf deinem Teller findest du ein halbes Roggenbrötchen, besser bekannt als Röggelchen, belegt mit ein bis zwei dicken Scheiben mittelalter Gouda. Dazu gesellen sich Senf, saure Gurken und Zwiebelringe. Oftmals wird der Halve Hahn noch mit etwas Butter oder einem kleinen Salat serviert. Klingt simpel? Vielleicht, aber die Kombination ist einfach unwiderstehlich! 

Wie kam der Halve Hahn zu seinem Namen?

Wie der Halve Hahn zu seinem kuriosen Namen kam, darüber gibt es mehr Geschichten als Kölsch-Brauhäuser in der Stadt. Hier sind einige der besten: 

  • Die Sparvariante in Kriegszeiten: In den schweren Zeiten des Krieges waren die Menschen gezwungen sparsam zu leben, um Geld zu sparen. So fragten die Gäste im Brauhaus oft den Köbes (kölscher Kellner): „Kann ich och ne halve hahn (Kann ich auch ein halbes haben)?“ – . So entstand der Name Halve Hahn für das einfache, aber sättigende Gericht aus Käse und Roggenbrötchen. 
  • Der missverstandene Wunsch: Diese Geschichte handelt von einem Kölner Gastwirt, der einem Gast ein ganzes Roggenbrötchen mit Käse servierte. Der Gast, der eigentlich nur die Hälfte wollte, sagte: „Ääver isch will doch bloß ne halve han.“ Daraufhin teilte der Wirt das Brötchen und servierte dem Gast die gewünschte Portion. Seitdem war der Halve Hahn, das geteilte Brötchen mit Käse, ein fester Bestandteil der kölschen Küche. 
  • Das Hochzeitsessen: Eine weitere Legende erzählt von einer Hochzeit, bei der den Gästen halbe Hähnchen serviert werden sollten. Doch der Besteller hatte sich verkalkuliert und teilte dem Wirt mit, dass sein Geld nicht ausreiche. Der Wirt schlug vor, statt der teuren Hähnchen Käsebrötchen zu servieren, was der Besteller akzeptierte. Seitdem wurde das Gericht als Halve Hahn bekannt. 
  • Der Geburtstagsscherz: Eine besonders humorvolle Geschichte besagt, dass ein junger Mann seinen Geburtstag im Brauhaus feierte und sich einen Spaß erlauben wollte. Er bestellte beim Köbes 14 halbe Hähnchen für seine Gäste. Der Köbes, der in den Scherz eingeweiht war, brachte stattdessen nach einer halben Stunde 14 „Röggelche met Kies“ – Brötchen mit Käse. Der Spaß kam bei den Gästen so gut an, dass der Name Halve Hahn für das Käseröggelchen seitdem in aller Munde war. 
Der "Halve Hahn" in der Brauerei zur Malzmühle - ein kölsches Kultgericht
Der "Halve Hahn" in der Brauerei zur Malzmühle - ein kölsches Kultgericht

Woraus besteht der Halve Hahn?

Die Zubereitung des Halve Hahn ist denkbar einfach, aber der Genuss ist groß. Das Röggelchen wird aufgeschnitten und mit einer ordentlichen Portion Gouda belegt. Saure Gurken und Zwiebeln dazu, und fertig ist das kölsche Meisterwerk. Wer mag kann sich noch einen Schlag Senf dazu nehmen. Ein Töpfchen davon findest du in jedem guten Brauhaus auf dem Tisch.  

Welcher Käse kommt auf den Halve Hahn?

Der Käse spielt eine zentrale Rolle bei diesem Gericht. Meistens wird mittelalter Gouda verwendet, der durch seine feste Konsistenz und seinen kräftigen Geschmack besticht. Auch bei uns im Brauhaus Brauerei zur Malzmühle, Brauhaus Pütz, Em Kölsche Boor und in der BRAUWELT verwenden wir mittelalten Gouda für unseren Halven Hahn.  

Was ist ein Röggelchen?

Das Röggelchen, ein kleines, halbes Roggenbrötchen, bildet die Grundlage des Halve Hahn. Traditionell wird es in der Mitte geteilt und großzügig mit Butter bestrichen. Die Kombination aus der leichten Säure des Roggenbrots und der Cremigkeit des Goudas ist einfach unwiderstehlich. 

Warum gibt es den Halven Hahn in jedem kölschen Brauhaus?

Der Halve Hahn ist ein Symbol für die kölsche Lebensart – unkompliziert, herzhaft und voller Geschichte. Er vereint Einfachheit und Geschmack auf wunderbare Weise und gehört zu den Dingen, die man unbedingt probieren sollte, wenn man in Köln ist. Mit einem Halve Hahn auf dem Teller und einem Kölsch in der Hand erlebst du das echte kölsche Lebensgefühl. Ein verärgerter Gast, welcher nach der Bestellung ein halbes Hähnchen erwartete, hat sogar schon mal dagegen geklagt – ohne Erfolg. Das Gericht erkannte es als kulinarisches Kulturgut an. 

Prost und Alaaf!